Saturday, July 30, 2011

Probleme des Gartens im Juli

Genießen möchte man den Garten
Man kann natürlich über die vielen schönen Dinge im Garten schreiben. Mein Augenmerk soll aber hier auf die Problemzonen des Gartens im Juli ausgerichtet sein. Von denen gibt es eine ganze Reihe. Jeder der einen Garten besitzt, ist mehr oder weniger davon betroffen.

1. Das Hauptproblem des Gartens im Juli ist die Trockenheit. Wenn es auch in manchen Jahren sehr viel regnet, es gibt leider lange trocken Perioden, die besonders im Juli zu großen Problemen führen. Der Juli ist der heißeste Monat des Jahres und selbst wenn es gelegentlich viel erregt wird, führte die hohe Verdunstung und die hohen Temperaturen dazu, dass sehr schnell gehe gesamte Feuchtigkeit wieder weg ist.

Also geht man mit Gießkanne und Gartenschlauch meistens jeden Tag durch den Garten und versucht die Pflanzen vor dem vertrocknen zu retten. Ich persönlich brauche mindestens immer eine halbe Stunde um meine vielen Töpfe und die wichtigsten Stauden dem Trockentod zu entreißen. Es soll ja auch weiterhin schön aussehen und man will den Garten genießen. Wenn man ein Gefühl für die Pflanzen hat, kann man es auch einfach nicht mit ansehen, wenn sie in der Glut der Sonne leiden. 

Man kommt zu gar nichts anderem mehr - so kommt es mir manchmal jedenfalls vor - als sich mit Rettungsmaßnahmen für den Garten zu beschäftigen. Das ständige Umlegen des Gartenschlauchs erfordert immer wieder Überwindung,weil es ja über Wochen täglich zu erfolgen hat und auch rund um das Haus alles einigermaßen in Ordnung gehalten werden will.

Arbeitsvereinfachung:
Regentonnen überall im Garten
verteilen. Rindenmulch
hilft gegen Unkraut

Lösungsvorschläge: Werviele Blumenkübel und Blumentöpfe hat der ist selber Schuld, könnte man sagen. Vielleicht im nächsten Jahr weniger aufstellen? Das ist natürlich ein frommer Wunsch, aber man kann sich diesem Umstand einmal bewusst werden. Was mir sehr geholfen hat ist das Aufstellen von vielen bei Wassertonnen oder Regentonnen beziehungsweise Wasserbehältern Da gibt es in der Zwischenzeit ja auch ganz hübscher Exemplare von Wasserbehältern.

Wenn die Regentonnen früher rostige (alte Fässer) blau (alte mit Chemikalien gefüllte Fässer) oder giftgrün waren, so kann man heute alle möglichen Farbabstufungen kaufen. Ich habe mir jüngst drei weitere Regentonnen zugelegt und ganz bewusst auf eine dezente unauffällige dunkel grüne Farbe geachtet und dafür ein kleines bisschen mehr Geld ausgegeben. Man sieht sie jetzt kaum. Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Wahl.  Möglich sind auch Felsenimitationen oder Kübel in eleganten Formen aus Plastik, die aber aussehen wie Krüge aus dem Süden. Es gibt also für jeden Garten etwas, was passt. Die Wasserbehälter muss man nun nicht unbedingt über das Regenwasser auffüllen lassen, sondern man füllt sie mit Leitungswasser auf. Wenn man das Abwasser Geld sparen will ist es heutzutage möglich,  einen extra Wasseranschluss nur für Gartenwasser und Wasser für Schwimmbecke und Planschbecken einbauen zu lassen.Bei den hohen Kosten für das Abwasser lohnt sich das wirklich, wenn man draußen viel Wasser verbraucht.

Die vielen Wasserbehälter sind wirklich sehr praktisch, denn ein weites Gehen zu den Blumenkübeln und zu den zu begießenden Pflanzen fällt sicherlich nicht nur mir schwer. Einfach soll es sei und schnell soll es gehen, mal eben im Vorübergehen die Pflanzen gießen, das ist wichtig.Deshalb stehen in meinem Garten jetzt insgesamt sieben Regentonnen und noch diverse kleinere Wasserbehälter. Auch die Hemmschwelle, überhaupt mit dem Gießen zu beginnen, sinkt deutlich.

Wenn man einen pflegeleichten Garten haben will, sollte man auch bei der Sortenauswahl schon beim Pflanzen aufpassen. Pflanzenarten, die viel Wasser benötigen sollte man am besten nicht kaufen oder sie nur in Bereiche pflanzen,wie man auch schnell und einfach wässern kann. Wenn man in diese Pflanzen schon hat, kann man sie verschenken, wenn man nicht unbedingt daran hängt oder man pflanzt sie in Gruppen in bestimmte Bereiche des Gartens, so dass man sie schnel bewässert hat.

Schön aber aufwändig:
Intensiv zu pflegende
Buchsbaumhecken
2. Ein nicht minder großes Problem ist die abnehmende Lust an der Gartenarbeit im Juli. Im Frühjahr ist man voller Begeisterung, man kann es kaum abwarten, das im März und April das Wetter schön ist. An einem prächtigen Tag tummelt sich alles im Garten, räumt auf, pflanzt um, bereitet für den Frühling vor. Auch die Baumärkte und die Gartencenter sind überfüllt. Es wird gekauft, noch bevor viele frostempfindliche Pflanzen überhaupt in den Garten gesetzt werden können. Bis zum Juli hat sich diese Freude am Garten mindestens halbiert. Man hat sich an das frische Grün gewöhnt und möchte den Garten vorwiegend  zur Erholung nutzen.

Ich selbst stelle immer wieder fest, dass mir dann die routinemäßigen Arbeiten immer schwerer fallen. Rasen mähen, dass Blumen Gießen, Stauden pflegen, Unkraut aus den Wegen und den Beeten entfernen, Zäune streichen, etc. Natürlich hat man noch Lust am Garten, aber man will den Garten auf den Garten auch genießen. Dazu gehört das Grillen, Freunde einladen, Feste feiern, gemütlich im Garten Kaffeetrinken und im Liegestuhl sitzen.

Gerne beschäftigt man sich noch mit Pflanzen, aber in der Intensität, wie es in der Garten erfordert? Da gibt es häufig eine große Diskrepanz. Hinzu kommt, dass man auch nicht unbedingt mehr die Zeit hat, denn gerade im Sommer gibt es viel mehr Freizeitaktivitäten. Außerdem fahren die meisten Leute auch in den Urlaub und dann ist der Garten oft nicht oder nur sehr unzureichend durch Verwandte oder Nachbarn versorgt. Wenn man aus dem Urlaub wieder kommt steht man vor einem großen Berg von aufgehäufter Gartenarbeit. Ob dann einige sehr sensibleStauden und frisch gepflanzte Sträucher oder Bäume nicht doch vertrocknet sind? Und das alles bei naturgemäßer abnehmender Lust an der Gartenarbeit.

Lösungsvorschläge: Es hilft, wenn man seinen Garten bewusster anlegt und sich über die abnehmende Motivation im klaren ist. Man sollte sich überlegen, wie viel Zeit man für den Garten wirklich aufbringen möchte. Der Garten soll eine Freude sein, aber den Eigentümern nicht zum Sklaven machen. Deshalb ist die Überlegung für den gewünschten maximalen Zeitaufwand, der unbedingt erforderlich ist, um den angestrebten Zustand aufrecht zu erhalten, eine ganz große Hilfe.

Wenn man meint, man verbringt zu viel Zeit mit dem Pflegen des Gartens, sollte eine Streichliste/ Veränderungsliste erstellt werden Das hat nichts damit zu tun, dass man die meiste Zeit des Jahres den Garten genießt und eigentlich auf nichts verzichten möchte. Vielleicht ist es manchmal trotzdem besser ein wenig den Rotstift anzusetzen.


Wiese anstelle von Rasen - auch schön,
nur anders und gewöhnungsbedürftig
 Hier nur Vorschläge, was man im einzelnen tun könnte. In vielen Fällen sind gar keine Änderungen des Pflanzenbestandes notwendig, nur eine Änderung der Bewertung der einzelnen Zustände hilft manchmal.Wichtig ist noch sich zu überlegen, warum man etwas tut: Mache ich es für mich, mache ich es um die allgemein üblichen Konventionen und Vorgaben der Leute zu erfüllen, kann ich vielleicht meine eigenen Ansprüche bewusst zurückschrauben?

- Muss der Rasen so oft gemäht werden? Es gibt auch die Möglichkeit mehr oder weniger große Areale einfach stehen zu lassen und zu einer Wiese werden zu lassen. Wenn man zum Beispiel auf einem Rasen eine quadratische oder eine symmetrische oder auch eine runde Fläche einfach bis zum Juli nicht mäht,kann das sehr schön aussehen und ist auch noch nützlich für Insekten. Im Laufe der Jahre siedeln sich Wiesenblumen an, man kann es auch durch Sammeln von Samen  und ausstreuen auf der gewünschten Fläche unterstützen. Wenn diese Wiesenflächen rundherum gemäht werden, sieht es auch nicht unordentlich (für den Ordentlichen) aus.

- Es hilft nur von anspruchslose und langsam bis mittelschnell wachsende Gehölze anzupflanzen. Dadurch würde der Aufwand für schneidern und pflegen gering gehalten.
- Sich überlegen, wofür man am meisten Zeit für Gartenarbeit verbraucht. Ist einem diese Zeit den Erfolg/ Gartengenuss  wert oder nicht. Falls es nicht der Fall ist, sollte man sich überlegen, wie man die Arbeit schneller machen kann, vielleicht mit besseren Hilfsmitteln. Ist eine Reduzierung des Aufwands nicht möglich, vielleicht kann man sich davon trennen?


Blumeninsel mit wilden Stauden
im Rasen. Es wächst wie es wachsen will
 - ab und zu überschüssiges Kraut entfernen.
  - Mental akzeptieren, dass der Garten nicht nicht immer Tipp topp aussieht. Es muss nicht perfekt sein. Das hört sich einfacher an, als es ist. Insbesondere wenn Konventionen und Verhaltensvorgaben vorliegen, wie etwas aussehen soll, dann ist es sehr schwer sich umzugewöhnen.Was sollen bloß die Nachbarn und Verwandten denken? Auch hat man viele Dinge einfach so gelernt, dass man gar nicht daran denkt, dass es anders sein könnte.  Davon kann man sich wenigstens ein bisschen lösen. Bewusstsein über diese Dinge hilft enorm.
- Nur begrenzte Gartenareale intensiv bewirtschaften, um seine Gartenliebhaberrei auszuleben.Teile des Gartens, oder sogar die größten Teile des Gartens nur pflegeleicht bewirtschaften und auch entsprechend umgestalten wäre eine Lösung. Pflegeleicht hat nichts damit zu tun, dass ein Garten nicht schön ist oder sein kann.
- Gegen zu viel Unkraut hilft Rindenmulchabdeckung der Beete.
- Obstbäume und Sträucher sind schön, sowohl die Blüte, als auch die Früchte. Aber man muss nicht unbedingt ernten.

Es gibt noch eine Menge weiterer Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten für einen einfacheren Garten mit mehr Genuß und weniger schlechtem Gewissen. Wenn jemand Vorschläge hat, was ich hier noch aufführen könnte, würde ich mich freuen. Bitte einfach zusenden. am besten gleich eine Text.

Beste Grüße
Wolf

Hier nun weitere Vorschläge (auf die ich warte):



Ein Link zu der Seite http://www.garten-anders.de würde sehr helfen, das Tagebuch bekannter zu machen. Wenn Sie dazu die Möglichkeit haben, im voraus vielen Dank. Sofern Sie einen eigenen Beitrag haben, senden Sie diesen bitte einfach an: info@garten-anders.de