Saturday, September 11, 2010

Meine Erfahrungen mit dem Schmetterlingsflieder: Vermehrung, Winterhärte, Schnitt, Pflege, etc.

Schmetterlingsflieder (Sommerflieder oder auch Schmetterlingsstrauch) gibt es in sehr vielen Gärten. Das ist auch nicht grundlos, den Schmetterlingsflieder ist wirklich eine wunderschöne Pflanze. Man kann sie ab dem Sommer, wenn in die Blüte begonnen hat und natürlich im Herbst, praktisch in jedem Baumarkt und in jedem Gartencenter kaufen.

Schmetterlingsflieder ist ein Strauch bzw. Busch, dessen oberirdische Teile nur bedingt winterhart sind. In Abhängigkeit von der Härte des Winters friert der Schmetterlingsstrauch jedes Jahr beträchtlich zurück. In harten Wintern bleibt nur noch der Stumpf übrig. Meine bis Anfang des Jahres geäußerte Meinung, dass der Schmetterlingsstrauch nicht erfriert sondern zu fast 100 % jedes Jahr wieder kommt, musste ich dieses Jahr revidieren. Von den fünf Pflanzen, die ich im Garten habe, sind doch tatsächlich drei erfroren. Die mangelnde Winterhärte hat sowohl alte wie auch junge Pflanzen nicht überleben lassen. Sehr großen Einfluss hatte wahrscheinlich der Umstand, dass es für den Schmetterlingsstrauch zwei harte Winter hintereinander gab.

Sofern man in kalten Regionen wohnt oder wenn man meint, dass der Winter kalt wird, lohnt sich doch dem unteren Bereich des Busches einen Winterschutz zu geben. Der Winterschutz kann zum Beispiel aus einem großen Haufen Laub bestehen. Laub fällt ja eigentlich in jedem Garten an, so dass es mit einer wirklich Laubabdeckung sehr praktisch ist.

Ich persönlich schneide den Sommerflieder immer im Frühjahr. Das mache ich zum Zeitpunkt des Austriebs. Dann kann man genau sehen, welche Pflanzenteile überlebt haben und was man zurückschneiden muss beziehungsweise zurückschneiden möchte und sollte. Dass der Sommerflieder so weit zurückfrieren kann, ist nicht unbedingt schlimm, weil die Pflanze extrem wuchsfreudig ist. Innerhalb von einem Sommer wächst der Schmetterlingsflieder bis zu 2 m. Für einen normalen Garten ist das völlig ausreichend und unter Umständen schon viel zu viel.

Die Blütenstände des Schmetterlingsflieders bestehen aus ganz vielen Einzelblüten. Auf dem ersten Foto kann man es ganz gut erkennen. Wenn der Schmetterlingsstrauch anfängt zu blühen, sieht er am schönsten aus. Was ich persönlich nicht so schön finden, sind die verblühten Blütenstände (siehe das letzte Foto). Wenn ich die Zeit finde, schneide ich diese verblühten Blütenstände mit einer scharfen Schere heraus. Dabei schneide ich immer so weit zurück, bis wieder gerade blühende Blütenabzweigungen vorhanden sind. Das hat auch zur Folge, dass die Pflanze keine Kräfte für die Ausbildung von Samen verbraucht. Das letzte Foto gefällt mir sonst von seiner Verteilung von Blüten und Farben mit den verschiedenen rot, lila und braunen Tönen doch sehr gut, auch wenn alte Blüten mit abgebildet sind. Im Garten sieht man aber kein Foto, sondern den gesamten Strauch, und da stören die alten Blütenstände.

Die Vermehrung von Schmetterlingsflieder ist ganz einfach. Man kann ihn aussäen. Interessant ist, dass sich dabei neue Farben ausmischen. An einer Stelle ist ein weißer Schmetterlingsstrauch gekeimt, obwohl ich nie eine weiße Pflanze hatte und auch in der gesamten Nachbarschaft kein weißer Schmetterlingsflieder vorhanden ist. Diese Pflanze machte mich immer noch ratlos? Ich selbst habe zwar noch nie aktiv Schmetterlingsflieder gesät, aber ich habe jedes Jahr 5-20 neue Pflanzen im Garten. Sie säen ganz einfach von allein aus. Wichtig sind nur zwei Dinge: zum einen darf man nicht hacken, zum anderen muss man ein Auge für die Keimlinge haben. Ein Garten, der immer schön geharkt wird und der sehr ordentlich ist, erlaubt nicht das Keimen von allerlei interessanten Blumen und Stauden und auch nicht vom Schmetterlingsstrauch.

Im Herbst passe ich immer auf, wenn ich gründlich aufräume, was so alles vielleicht zwischen anderen Stauden und Sträuchern gekeimt ist. Schmetterlingsflieder wird schon im ersten Jahr nach der Keimung circa 30 cm groß. Der Schmetterlingsstrauch mit seiner markanten Fuchs vorn ist eigentlich nicht zu übersehen. Im zweiten Jahr schafft Ernte an bei einem guten konkurrenzfreien Standort seine 2 m.

Jetzt hätte ich doch beinahe die Schmetterlinge vergessen. Als Kind habe ich den Schmetterlingsstrauch kennen gelernt und ich war so begeistert und hatte so riesige Augen, weil der Strauch über und über mit Schmetterlingen voll war. So prächtig habe ich erst später nie mehr gesehen, aber immer noch genieße ich jeden einzelnen Schmetterling, der sich auf meinen Schmetterlingssträuchern niederlässt.


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