Ideen müssen reifen, bis sie so sind, dass man sie umsetzen kann. Dann kommt noch die Schwierigkeit dazu, die Ideen auch umzusetzen. Ich liebe es ja, wenn man mal eben etwas machen kann und dafür nur kurze Zeit braucht. Dinge mit viel Vorbereitung brauchen umso länger, bis man überhaupt anfängt. Sehr oft macht man es nie.
Das auf dem ersten Foto zu sehende Rankgerüst für eine Rankpflanze konnte ich innerhalb von 1,5 h ´erschaffen´. Das Material dazu war schon vorhanden und wartete auf die Verwendung für irgendwas. Das ist so recht nach meinem Sinn. Hinterher gibt es bei mir nach der Erschaffensphase eine Freude, die ich ein bisschen als ´´verklärt´´ bezeichnen möchte.
Mir ist bewusst, dass so ein Rankgerüst nicht für die Mehrheit der Gartenbesitzer geeignet ist und wohl auch der Mehrheit der Gartenbesitzer nicht gefällt. Ich finde es auch nach 24 h nach der Erstellung immer noch schön. Mal sehen wie lange es anhält. Auf jeden Fall wird das positive Gefühle zu dem Rankgerüst im Laufe der Zeit abflachen und irgendwann sehe ich es dann gar nicht mehr bewußt. Aber das ist normal so.
Die Konstruktion (Bauanleitung) ist ganz einfach: Man nehme zwei lange dicke Äste. In diesem Fall ist es von einem Flieder, den ich im letzten Jahr gefällt habe. Ich versuche immer schönes Holz aufzuheben. So lehnten dies Ästebereits an einem Gartenhaus und warteten auf die Verwendung für irgendetwas. Die Seitenäste werden stark gekürzt, aber nicht vollständig abgesägt oder abgeschnitten. Auf diese Weise bleibt die natürliche Verästelung des dicken Astes bestehen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man die Verzweigungen der Hauptäste vom Klettergerüst auf den Bildern. Die Hauptäste vom Klettergerüst werden einfach 30 cm in die Erde eingelassen.
In die Gabelungen der Hauptäste vom Klettergerüst habe ich ganz einfach quer Äste mehr oder weniger wild durcheinander hineingelegt. Es hält von allein. Die Pflanze, die ja Rankfäden hat, hält das Ganze dann später gut zusammen. Die Wirkung ist (aus meiner Sicht) wirklich schön. Die Rankpflanze, deren Name mir im Moment entfallen ist (wer kennt sie?) wächst äußerst üppig und erreicht Höhen von bis zu 3 m. Bisher wuchs sie immer quer durch die Gegend und ich hatte immer nur gedacht: "Ich muss sie unbedingt bändigen und ein Klettergerüst bauen". Aus dem Grund habe ich die Ranken auch immer im Laufe des Sommers immer wieder massiv gekürzt, weil ich nicht wusste wohin damit. Sie hat es nicht übel genommen. Die Pflanze hat eine dicke Knollen der Erde und stirbt oberirdisch im Herbst ab. Sie kommt in der Gegend ab und zu natürlich vor.
ich bin gespannt wie das ganze Ensemble in ein paar Monaten aussieht. Die Pflanze wächst 10-20 cm pro Tag. Wenn ich dran denke muss ich unbedingt noch ein paar Fotos über die Entwicklung in den nächsten Wochen machen.
Die Art der Konstruktion führt natürlich dazu, dass das Klettergerüst nur eine begrenzte Lebensdauer hat. Ich rechne somit 3-4 Jahren. Es hängt ein wenig von der Art des Holzes ab, dass man für die Hauptständer benutzt. Flieder ist der relativ stabil und beständig. Aber das ist ja nicht so schlimm, denn es lässt sich ja leicht reparieren. Der Abwechslung halber kann man es ja auch dann anders machen. Damit sind wir wieder bei dem Thema Ideen.
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